Orangerie-Archiv 2015

Februar 2015

 

 

Ausschnitt aus dem um 1738 von Matthäus Seutter geschaffenen Prospekt der „Hochfürstlichen Residentz Friedenstein und Hauptstadt Gotha“. Gut erkennbar ist zwischen den Schlössern Friedenstein und Friedrichsthal der von Johann Erhard Straßburger zur Orangerie umgestaltete Ordonnanzgarten (4) mit dem Ordonnanzhaus (5) und dem „Orangenhaus“ (6) genannten alten Gewächshaus. (Repro: SAG)

 

Am Mittwoch, 25. Februar, jährt sich zum 340. Mal der Geburtstag des Baumeisters Johann Erhard Straßburger. Der 1675 in Markvippach geborene sachsen-gothaische Oberlandbaumeister hatte in den 1730er-Jahren den Ordonnanzgarten gegenüber dem Schloss Friedrichsthal zu einer umfangreichen Orangerie ausgebaut. Obwohl er 1746/47 Entwürfe für eine Neugestaltung der Gartenanlage vorlegte, wurde der sachsen-weimarische Landesoberbaudirektor Gottfried Heinrich Krohne mit der Planung und dem Bau der heutigen Orangerie beauftragt. Mehr zur Baugeschichte der Orangerie erfahren Sie in unserer Zeittafel.

 


 

Am Wochenende 28. Februar / 1. März bieten Parkverwalter Jens Scheffler und Landtagsabgeordneter Matthias Hey wieder Sonderführungen anlässlich der Kamelienblüte in der Orangerie an. In diesem Jahr stehen die Führungen im Nördlichen Treibhaus unter dem Motto „Blühendes & Glühendes“.

 

Sowohl Samstag als auch Sonntag haben ab 9.00 Uhr jeweils 15 Besucher dreiviertelstündlich (d.h. 9.00, 9.45, 10.30, 11.15 und 12.00 Uhr) die Möglichkeit, eine Führung durch das Treibhaus zu bekommen, in dem die blühenden Kamelien überwintern. Karten für die Führungen sind im Bürgerbüro von Matthias Hey am Hauptmarkt 36 in Gotha erhältlich, das täglich von 10 bis 18 Uhr (freitags bis 16 Uhr) geöffnet und telefonisch unter 73 32 16 zu erreichen ist. Die Karten sind wie stets kostenlos, doch bitten Scheffler und Hey die Gäste der Besucher wie in den Vorjahren um eine Spende. Mit dem Erlös soll der geplante Bau eines eigenen Kamelienhauses in der Orangerie finanziert werden. Treffpunkt für die Führungen ist jeweils der Haupteingang der alten Bibliothek in der Orangerie.

 

Wussten Sie übrigens, dass die ursprünglich aus Ostasien stammenden Kamelien in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts nach Europa kamen, wo sie zunächst teure Zierpflanzen vor allem fürstlicher Gärten waren? Später entdeckte auch das Bürgertum seine Vorliebe für die im Winter blühenden, meist jedoch leider duftlosen Schönheiten. So gehörte seinerzeit eine Kamelienblüte beinahe zwingend zur Balltoilette einer Dame. Literarischen Niederschlag fand die Modeblume des 19. Jahrhunderts auch in zahlreichen Werken berühmter Autoren. So verewigte sie Alexandre Dumas d.J. 1848 im Titel seines bekanntesten Romans „Die Kameliendame“. Die Lieblingsblumen der Hauptfigur, der Pariser Kurtisane Marguerite Gautier, sind Kamelien.

 

 

März 2015

 

Am Mittwoch, 4. März, trifft sich der Verein „Orangerie-Freunde“ um 19.00 Uhr im „Lorbeerhaus“ zu seiner ersten Sitzung im neuen Jahr. Wie stets sind alle Interessenten eingeladen, an der Zusammenkunft teilzunehmen, sich über die Arbeit und die aktuellen Projekte des Vereins zu informieren und selbst mit Ideen einzubringen.

 


 

 

Diese kolorierte Federzeichnung von Johann David Weidner zeigt Entwurf und Grundriss des Hofgärtnerhauses (rechts), das nördlich hinter dem „Orangenhaus“ (links) errichtet wurde. Das Hofgärtnerhaus beherbergt seit 2014 Räume der Stadtbibliothek. (Original: ThStA Gotha)

 

Am Sonntag, 8. März, jährt sich zum 294. Mal der Geburtstag des Baumeisters Johann David Weidner. Der 1721 in Bürgel geborene Weidner kam 1751 als Bauinspektor nach Gotha und erhielt im darauffolgenden Jahr die Bauleitung der von seinem einstigen Lehrmeister Gottfried Heinrich Krohne projektierten herzoglichen Orangerie übertragen. Unter Weidners Federführung wurden bis 1773 das „Lorbeerhaus“, das nördliche Treibhaus und das „Orangenhaus“ fertiggestellt. Darüber hinaus entwarf er das Hofgärtnerhaus zwischen „Orangenhaus“ und „Winterpalais“ an der heutigen Friedrichstraße. Mehr zur Baugeschichte der Orangerie erfahren Sie in unserer Zeittafel.

 


 

Am Wochenende 7. / 8. März bieten Parkverwalter Jens Scheffler und Landtagsabgeordneter Matthias Hey wieder Sonderführungen anlässlich der Kamelienblüte in der Orangerie an. In diesem Jahr stehen die Führungen im Nördlichen Treibhaus unter dem Motto „Schmiedekunst und Blütenzauber“.  Sowohl Samstag als auch Sonntag haben ab 9.00 Uhr jeweils 15 Besucher dreiviertelstündlich (d.h. 9.00, 9.45, 10.30, 11.15 und 12.00 Uhr) die Möglichkeit, eine Führung durch das Treibhaus zu bekommen, in dem die blühenden Kamelien überwintern.

 

Karten für die Führungen sind im Bürgerbüro von Matthias Hey am Hauptmarkt 36 in Gotha erhältlich, das täglich von 10 bis 18 Uhr (freitags bis 16 Uhr) geöffnet und telefonisch unter 73 32 16 zu erreichen ist. Die Karten sind wie stets kostenlos, doch bitten Scheffler und Hey die Gäste der Besucher wie in den Vorjahren um eine Spende. Mit dem Erlös soll der geplante Bau eines eigenen Kamelienhauses in der Orangerie finanziert werden. Treffpunkt für die Führungen ist jeweils der Haupteingang der alten Bibliothek in der Orangerie.

 

Wussten Sie übrigens, dass die ursprünglich aus Ostasien stammenden Kamelien in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts nach Europa kamen, wo sie zunächst teure Zierpflanzen vor allem fürstlicher Gärten waren? Später entdeckte auch das Bürgertum seine Vorliebe für die im Winter blühenden, meist jedoch leider duftlosen Schönheiten. So gehörte seinerzeit eine Kamelienblüte beinahe zwingend zur Balltoilette einer Dame. Literarischen Niederschlag fand die Modeblume des 19. Jahrhunderts auch in zahlreichen Werken berühmter Autoren. So verewigte sie Alexandre Dumas d.J. 1848 im Titel seines bekanntesten Romans „Die Kameliendame“. Die Lieblingsblumen der Hauptfigur, der Pariser Kurtisane Marguerite Gautier, sind Kamelien.

 


 

 

„Lustwandeln in der Orangerie“ ist dieses heitere Gemälde des Gothaer Künstlers Kai Kretzschmar betitelt, das ein idealisiertes Bild des Orangeriegartens zur Zeit Herzog Friedrichs III. von Sachsen-Gotha-Altenburg und seiner Gemahlin Luise Dorothée gibt.

 

Am Dienstag, 10. März, jährt sich zum 243. Mal der Todestag Herzog Friedrichs III. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1699-1773). Ab 1732 regierte er in der Nachfolge seines Vater Friedrich II. mit seiner Gemahlin Louise Dorothée das Herzogtum. Das Herrscherpaar beauftragte 1747 den Baumeister Gottfried Heinrich Krohne mit der Neuanlage einer Orangerie nach französischem Vorbild anstelle des seit etwa 1710 als Orangerie genutzten „Ordonnanzgartens“ gegenüber dem Schloss Friedrichsthal. Friedrich III. erlebte die Fertigstellung der neuen Gartenanlage jedoch nicht mehr: Erst ein Jahr nach seinem Tod wurden die letzten Arbeiten am  „Orangenhaus“ abgeschlossen. Seine letzte Ruhestätte fand der Herzog neben seiner fünf Jahre zuvor verstorbenen Gemahlin in der herzoglichen Gruft in der Margarethenkirche.

 


 

 

Entwurf Gottfried Heinrich Krohnes für das „Laurierhaus“ (Lorbeerhaus), das ursprünglich mit reichem barockem Dekor verziert war. Krohne konnte lediglich den Rohbau des Gebäudes fertigstellen, da er bereits vier Jahre nach Baubeginn der Orangerie am gothaischen Hof in Ungnade fiel und die Stadt verlassen musste. (Original: ThStA Gotha)

 

Am Donnerstag, 26. März, jährt sich zum 312. Mal der Geburtstag Gottfried Heinrich Krohnes. Der 1703 in Dresden geborene Baumeister war 1747 von Herzog Friedrich III. von Sachsen-Gotha-Altenburg mit der Neuplanung der Orangerie nach französischem Vorbild beauftragt worden. Die heutigen Orangeriegebäude entstanden nach seinen Entwürfen; die von ihm vorgesehene barocke Gartenanlage wurde jedoch nicht mehr ausgeführt. In Gotha erinnert bis heute weder eine Tafel noch eine Straße an den Baumeister, der der Residenzstadt eine der beeindruckendsten barocken Gartenanlagen Thüringens schenkte. Mehr zur Baugeschichte der Orangerie erfahren Sie in unserer Zeittafel.

 

 

April 2015

 

 

Einen Spendenscheck über stolze 2.300 Euro übergaben jüngst Parkverwalter Jens Scheffler, Gernot Harnisch und MdL Matthias Hey (von links) an Heike Henschke (Vorsitzende des Orangerie-Freunde Gotha e.V.) und Schlossverwalterin Sandra Seeber (ganz rechts). Hey, Scheffler und Harnisch hatten bei ihren diesjährigen Sonderführungen zur Kamelienblüte die Besucher um Spenden für die geplante Errichtung eines Kamelienhauses hinter dem „Orangenhaus“ gebeten. Dank der Spende kann das Projekt nun angegangen werden.

 

 

Am Mittwoch, 1. April, trifft sich der Verein „Orangerie-Freunde“ um 19.00 Uhr im „Lorbeerhaus“ zu seiner nächsten Sitzung. Wie stets sind alle Interessenten eingeladen, an der Zusammenkunft teilzunehmen, sich über die Arbeit und die aktuellen Projekte des Vereins zu informieren und selbst mit Ideen einzubringen.

 


 

Seit acht Jahren wirbt das Maskottchen „Sina die Orange“ für die Orangerie. Ihr Name erinnert an die im Barock übliche Bezeichnung „Sina“ für China, das vermeintliche Ursprungsland der früher „Chinaapfel“ (daher auch „Apfelsine“ = Apfel aus China) genannten Orange. (Foto: Cramer)

 

Am Montag, 27. April, feiern unsere Internetseite und „Sina, die Orange“ Geburtstag: Vor genau acht Jahren wurden die Seite und das Orangeriemaskottchen in der Orangerie offiziell vorgestellt. Kreiert wurden die knuffige Apfelsine und der Slogan „Lust auf Orange(rie)!“ von dem Gothaer Zeichner Kai Kretzschmar und dem Autor Andreas M. Cramer.

 


 

Friedrich III. von Sachsen-Gotha-Altenburg, Auftraggeber der Orangerie, und einer der 1747 für ihn angefertigten Entwürfe für die Gestaltung des Gartens. (Repro: Schlossmuseum, Thüringisches Staatsarchiv)

 

Am Dienstag, 14. April, jährt sich zum 315. Mal der Geburtstag Herzog Friedrichs III. von Sachsen-Gotha-Altenburg. Dem 1699 geborenen Fürsten und seiner Gemahlin Louise Dorothée verdankt Gotha die heutige Orangerie. 1747 hatte das Herzogspaar den Baumeister Gottfried Heinrich Krohne mit der Neuplanung einer Orangerie nach französischem Vorbild beauftragt, welche den zuvor als Orangerie genutzten Ordonnanzgarten ersetzen sollte. Aufgrund der langen Bauzeit (bedingt u.a. durch Geldmangel aufgrund des Siebenjährigen Krieges) erlebte Friedrich III. die Fertigstellung seiner neuen Orangerie jedoch nicht mehr. Das „Orangenhaus“ (die heutige Bibliothek) wurde erst ein Jahr nach seinem Tod fertiggestellt, die ursprünglich von Krohne projektierte Gartenanlage sogar nie verwirklicht.

 

 

Mai 2015

 

Am Mittwoch, 6. Mai, trifft sich der Verein „Orangerie-Freunde“ um 19.00 Uhr im „Lorbeerhaus“ zu seiner nächsten Sitzung. Wie stets sind alle Interessenten eingeladen, an der Zusammenkunft teilzunehmen, sich über die Arbeit und die aktuellen Projekte des Vereins zu informieren und selbst mit Ideen einzubringen.

 


 

 

Im Rahmen der Thüringer Schlössertage, die in diesem Jahr unter dem Motto „Aufgeblüht! – Gartenkunst und Blütenpracht“ stehen, wird auch die Gothaer Orangerie Ort zahlreicher Veranstaltungen sein:

 

Freitag, 22. Mai

 

► 10.00 Uhr / Orangeriegarten: „Muschelblume, Männertreu und Erdbeermais – Zur Pflege und Kultur der Wechselflorpflanzungen in der Orangerie“ / Führung mit den Orangeriegärtnerinnen Diana Ihlefeld und Anne Sydow

 

14.00 Uhr / Orangeriegarten: „Muschelblume, Männertreu und Erdbeermais – Zur Pflege und Kultur der Wechselflorpflanzungen in der Orangerie“ / Führung mit den Orangeriegärtnerinnen Diana Ihlefeld und Anne Sydow

 

Samstag, 23. Mai

 

14.00 Uhr / Lorbeerhaus: „Blumenbeete in den Herzoglichen Gartenanlagen in Gotha im 19. Jahrhundert“ / Vortrag von Parkverwalter Jens Scheffler mit anschließender Parkführung durch

 

17.00 Uhr / Lorbeerhaus: „Kommt ihr angenehmen Stunden!“ / Kammerkonzert mit dem Ensemble „Thüringen Barock“ und der Sopranistin Anna Kellnhofer / Eintritt: Erw. 18 €, ermäß. 13 €, Schüler 5 €

 

Sonntag, 24. Mai

 

ab 13.00 Uhr / Orangeriegarten: Tipps zur Kultur und Pflege von Kübelpflanzen durch die Orangeriegärtner

 

ab 13.00 Uhr / Orangeriegarten: Versorgung der Besucher mit Kaffee und Kuchen durch den Verein „Orangerie-Freunde“

 

► 14.00 Uhr / Orangenhaus: „Gärten auf der Insel – eine Gartenreise durch England und Schottland“ / Vortrag von Ronald Bellstedt zu seiner Fotoausstellung im Orangenhaus

 

15.00 Uhr / Orangeriegarten: Konzert mit dem Polizeimusikkorps Erfurt

 

17.00 Uhr / Lorbeerhaus: „Festgärten und Gartenfeste – Gärten und Parks als zentraler Veranstaltungsort der höfischen Festlichkeiten im 17. Jahrhundert“ / Vortrag von Marco Karthe


 

 

1747 legte der Baumeister Krohne (rechts) dem Herzogspaar u.a. diesen „Prospect des neu anzulegenden Orange Gartens im Friedrichsthal“ vor. Gut erkennbar in Hellrot sind die Grundrisse der vier geplanten Gebäude. Die aufwändigen Gartenanlagen des Entwurfs wurden jedoch nicht mehr verwirklicht.  (Original: ThStA Gotha)

 

Am Samstag, 30. Mai, jährt sich zum 259. Mal der Todestag des Baumeisters Gottfried Heinrich Krohne. Der sachsen-weimarische Landesoberbaudirektor hatte 1747 den Auftrag für die komplette Neugestaltung der Gothaer Orangerie erhalten. Er projektierte die ursprünglich vier Orangeriegebäude, konnte jedoch nur das südliche Treibhaus und den Rohbau des „Lorbeerhauses“ vollenden, da er 1751 am gothaischen Hof in Ungnade fiel. Krohne, der als bedeutendster Baumeister Thüringens gilt, starb 1756 in Weimar. Sein einstiges Wohnhaus in der Weimarer Jakobsstraße / Ecke Vorwerksgasse steht heute noch und ist mit einer Gedenktafel gekennzeichnet. In Gotha selbst erinnert bis heute keine Straße und keine Tafel an den Baumeister.

 

Juni 2015

 

Am Mittwoch, 3. Juni, trifft sich der Verein „Orangerie-Freunde“ um 19.00 Uhr im „Lorbeerhaus“ zu seiner nächsten Sitzung. Wie stets sind alle Interessenten eingeladen, an der Zusammenkunft teilzunehmen, sich über die Arbeit und die aktuellen Projekte des Vereins zu informieren und selbst mit Ideen einzubringen.

 

Am Sonntag, 28. Juni, gibt die Kreismusikschule Gotha im Rahmen des Erlebnistages mit Orangenblütenfest ein Konzert in der Orangerie.